Die Geschichte des Camping Lazy Rancho

1962 eröffnete Robert Rieder auf dem landwirtschaftlichen Anwesen der Familie »Im Grüt« einen Campingplatz, der den klangvollen Namen »Lazy Alice« erhielt. Diese etwas ungewöhnliche Namensgebung verdankt der Campingplatz einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Robert und seiner Frau Alice, die sich jedoch geschickt dafür einsetzte, dass der Name »Lazy Alice« nicht beibehalten wurde. Robert verband mit dem Begriff »Lazy« die entspannte Atmosphäre, die er sich für seine Gäste wünschte. Da er sich sein Leben lang nach einer Ranch gesehnt hatte, wurde daraus »Lazy Rancho«. Der Name »Rancho« stammt aus seiner Zeit in Venezuela, wo er viele Jahre gearbeitet hatte. Robert fand, dass es im Berner Oberland bereits genügend Campingplätze gab, die nach Bergketten benannt waren.

Mit dem Bau einer einfachen Sanitäranlage, damals noch mit Kaltwasserdusche, zog ein Hauch von Komfort in die grüne Wiese ein, die schon zu Grossmutter Rieders Zeiten von durchreisenden Campern gerne als Rastplatz genutzt wurde. Lina Rieder, eine clevere Geschäftsfrau, verkaufte den Gästen oft landwirtschaftliche Produkte, anstatt Übernachtungsgebühren zu verlangen.

Damals kamen vor allem Familien mit Kindern, meist in Zelten unterschiedlicher Grösse. Einen Wohnwagen konnten sich nur wenige leisten.  Nach und nach richtete Robert einen Bereich für Dauercamper ein, von denen einige noch heute zu den Stammgästen zählen. Ein ehemaliger Hühnerstall wurde zur Unterkunft für Besucher ohne eigenes Zelt oder Wohnwagen umgebaut. So manches frisch verheiratete Paar verbrachte seine Flitterwochen im Hühnerstall, der noch heute auf dem Hof steht.

Heute wird der Campingplatz mit Roberts Tochter Aline bereits in der dritten Generation geführt. Aline und ihr Mann Stephan haben 1986 die Leitung übernommen. Stephan, der selbst auf einem Campingplatz aufgewachsen ist (nur 200 Meter entfernt auf dem Camping Hobby), erinnert sich mit einem breiten Grinsen an die Anfänge in den 60er Jahren, als er Rasen mähte und Müll in alten Eimern sammelte. Damals kamen die Leute einfach vorbei, ohne zu reservieren, und die Übernachtung kostete nur 5 Franken pro Familie.

Seit den bescheidenen Anfängen hat sich viel verändert, vor allem die Ansprüche der Gäste. Mit viel persönlichem Engagement und grossem finanziellen Aufwand wurde aus der einfachen Wiese von damals ein 4-Sterne-Campingplatz mit modernem Komfort. Heute schätzen Gäste aus aller Welt den gepflegten Komfort von modernen Sanitäranlagen, Glamping, Sauna, Whirlpool, Spielplatz und die atemberaubende Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau.

Frisch Vermählte und Verliebte können ihre Flitterwochen jetzt in einem liebevoll gestalteten »Love-Iglu« verbringen. Und für Gäste ohne eigenes Zelt, Wohnmobil oder Wohnwagen bietet der Campingplatz moderne Mietunterkünfte wie Holziglus, XL-Holziglus für Familien und Deluxe-Holziglus mit WC sowie geräumige Bungalows. Und: Warmwasser gibt es jetzt auch.

Nach 40 Jahren Gastfreundschaft nähern sich auch Aline und Stephan dem wohlverdienten Ruhestand, und die vierte Generation steht bereits in den Startlöchern: Cheyenne Blatter, eine der kreativen Köpfe des Familienbetriebs, hat die Entwicklung des Campingplatzes entscheidend mitgeprägt. Bereits im Jahr 2023 schloss sie ihr Studium an der TFBO Thun - Höhere Fachschule für Tourismus erfolgreich mit dem Diplom »dipl. Tourismusfachfrau HF« ab. Mit ihrer wegweisenden Diplomarbeit »Evaluating and Comparing Digital Solutions for Campsites in Switzerland«, welche mit der ausgezeichneten Note 5.9 bewertet wurde, trieb sie die Digitalisierung der Campingplätze im Berner Oberland massgeblich voran. Diese bahnbrechenden Erkenntnisse setzte sie auf dem Campingplatz Lazy Rancho schnell und effizient um.

Dank ihrer akademischen Laufbahn, die sie mit einem Diplom als Betriebswirtschafterin HF krönte, verfügt Cheyenne über das nötige Fachwissen, um den Campingplatz erfolgreich in die Zukunft zu führen. Im Jahr 2024 führte sie ein modernes Online-Buchungssystem ein, das den Gästen eine komfortable und effiziente Buchung ermöglicht. Cheyennes Engagement und Innovationsgeist haben bereits jetzt maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen. Sie setzt die Tradition von Innovation und Gastfreundschaft mit Leidenschaft fort und ist bereit, das Erbe ihrer Familie in die Zukunft zu führen.